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Amazon sagt:
“Gestern war er noch gesund”, sagt Maud. Aber heute, da liegt er schon im saftigen irischen Gras, neben dem Heuschuppen unweit des Feldwegs, ihr Schäfer: niedergemäht von einem spitzen Spaten in der Brust. Eine einzelne Krähe hat sich auf seinem wollenen Norwegerpullover niedergelassen „und äugte mit professionellem Interesse in sein Innenleben“.
Die vorwitzige Krähe und die witzige Sprache sind bei weitem nicht das Originellste an dem Debütroman der 30-jährigen Münchner Autorin und Irland-Freundin Leonie Swann. Das Originellste sind mit Abstand Maud und ihre Truppe. Denn Maud, die auch den ersten Satz des Buches sagen darf, ist ein Schaf, das besonders gut riechen kann und sehr stolz darauf ist. Gemeinsam mit dem Leitwidder Sir Ritchfiled versucht sie, dem Mörder auf die Schliche zu kommen, wobei sich vor allem Miss Maple, die Klügste der Herde, mit Brillanz hervortut. Die Frage, wie man einen Mörder findet, ist dabei Teil der Aufgabe. Denn natürlich ist Miss Maple ob ihres Tierseins (und ganz anders als ihre menschliche Namensgeberin von Agatha Christie) nicht gerade geübt im detektivischen Ermitteln. Aber nachdem sie den Fall mit ihren Kollegen in endlosen nächtlichen Stall-Diskussionen mehrmals wiedergekäut hat, lichtet sich das Dunkel...
Was soll man sagen: Glennkill ist ein tierisch gutes Buch. Ein „schafes“ Buch sogar. Wer immer gedacht hat, dem Genre des Krimis sei nichts Neues mehr abzugewinnen, der kann sich hier eines besseren belehren lassen. Man muss die kriminelle Sache einfach einmal durch die Wolle eines Schafes sehen. Schafe sind eben doch die klügeren Menschen. Glennkill beweist das auf überaus amüsante -- und spannende! -- Art und Weise von Seite zu Seite neu. -- Stefan Kellerer
Meine Meinung:
Man muss keine Affinität zu Schafen haben, aber Freude an gutem Wortwitz. Der zu Tode gekommene Schäfer heißt George Glenn, das Dorf Glennkill. Hm?
Die ermittelnde Schäfin heißt Miss Maple. Der Schäfer hat ihnen immer vorgelesen, gern auch Krimis, und sie wissen nix, außer dass sie Indizien sammeln müssen. Was immer das ist.
Ihr Hauptverdächtiger ist Gott. Das ist der Mann, der so egoistisch ist, dass er immer von sich spricht. Und Gott wohnt in einem großen Haus, in das Mopple the whale sich dann reinschleicht. Und zu Tode erschrickt. Da hängt nämlich ein Mensch blutend an der Wand! Er riecht aber nach nix, und Mopple findet Menschen komisch, dass sie sich blutende Tote an Kreuzen an die Wand hängen, um ihr Heim zu verschönern.
Noch mehr? Mein Mann und ich haben gebrüllt vor lachen. Das Finale ist furios, die Schafe haben nämlich zu Ende ermittelt und spielen dann für die doofen Menschen den Hergang nach - auf dem "Smartes-Sheep-of-Glennkill-Contest". Und wenn sich Zora dann totstellt, mit steifen Beinen umfällt - es ist wirklich zum Brüllen!!
Absolut lesenswert!
