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Ferien bei den Hottentotten - Manuela Golz

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Ferien bei den Hottentotten - Manuela Golz

Beitragvon Jutzerl » 7. August 2007, 08:11

Ich fand dieses Buch einfach nur süss. Ich hab's auch fast in einem Rutsch durchgelesen, ist auch einfach geschrieben, aber sehr geeignet für Menschen des Jahrganges 1961 - 1965.

"Spiessige Eltern im Westberlin der 70er Jahre: da helfen nur noch Ferien in der Landkommune.
Monika verbringt ihre Kindheit zwischen Schrankwand und Aussteiger-WG, zwischen Erdnussflips und Körnerbrot, zwischen wertkonservativen Eltern und freier Liebe. Denn ihr Bruder zieht zu den "Hottentotten" und eröffnet der kleinen Schwester damit eine ganz neue Welt..."

Leseprobe:

"Während meines Aufenthaltes in der Landkommune war mir eines klar geworden: Wagenradlampe und Mustertapete können katastrophale seelische Folgen haben. Ich hatte gelernt, dass "traumatisiert" nicht mit träumen, sondern mit schweren Schäden zu tun hatte. Ich war davon überzeugt, dass mir das Ambiente meines Zimmers schweren seelischen Schaden zufügen würde. Um das zu verhindern, wollte ich weiße Wände, einen weißen Papierballon als Lampe und einen weißen Flokati.
Meine Mutter fand die Idee nicht gut. "Alles weiß? Aber Kind, wir sind doch hier nicht im Krankenhaus, was ist denn an der Tapete plötzlich so schlimm?"
"Sie macht mich krank."
"Die Tapete macht deine Tochter krank", wandte sich Mutter hilfesuchend an meinen Vter. Der erwachte aus seinem Autofahrerdasein. "Die Tapete macht sie krank, was ist denn das schon wieder für ein Unsinn?" Die Frage gilt mir."Naja, vielleicht macht mich die Tapete selber nicht unbedingt so krank ... was ich sagen will, ist, dass die Tapete und die Wagenradleuchte nicht so zu mir passen wie zu euch. Ihr seid gefühlsmäßig näher an diesen Dingen. Mir sagt die Wagenradlampe zum Beispiel gar nicht." Mein Vater lachte auf. "Tröste dich, Kind, mit uns spricht die Wagenradlampe auch eher selten."

usw., usw.
Jutzerl
 

Re: Ferien bei den Hottentotten - Manuela Golz

Beitragvon Camille » 7. August 2007, 08:11

Autor = Fröschlein

Hatte das Buch geschenkt bekommen und auch gleich gelesen. Allein hätte ich es wohl nicht gekauft. Aber ich bereue nichts. Es ist echt klasse geschrieben und bringt so einige Erinnerungen hoch. Obwohl ich im Osten des Landes aufgewachsen bin, kann ich mir so vieles sehr gut vorstellen.

Als "östliches Gegenstück" empfehle ich das Buch "Wer die Beatles nicht kennt". Etwa gleiche Zeit - ein "anderes" Deutschland!
Camille
 

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